Neue Sicherheitslücken bei elektronischer Gesundheitskarte?
Nach 16-jähriger Planung sollen per Gesetz ab sofort alle Arztpraxen und Kliniken mit den Servern der Krankenkassen vernetzt werden. Erst Mitte Dezember 2017 erhielt der erste Konnektor eine Zulassung dafür. Die Gematik hatte die jahrelangen Verzögerungen immer wieder damit begründet, dass man eine ganz außergewöhnliche Datensicherheit herstellen würde. „Wir fragen uns, ob diese gewährleistet ist“, sagt Lüder. „Denn soeben wurde veröffentlicht, dass weltweit massenhaft Rechner mit ihren Prozessoren von den Sicherheitslücken betroffen sind. Auch die angekündigten Sicherheitsupdates können diese Hardware-Lücken nicht wirklich schließen. Nach Meinung von Experten müssten neue Prozessoren hergestellt werden.“
Es sollte keine Hardware in die Arztpraxen ausgeliefert werde, bei der nicht geklärt ist, ob sie diese neuen Sicherheitslücken enthält, betont Lüder. „Zudem halten wir an der jahrelangen Kritik von Ärzten, Patienten und Datenschützern fest: Personenbezogene Daten dürfen nicht in ein hyperkomplexes System mit zentralen Angriffspunkten gelangen. Stattdessen müssen ausschließlich dezentrale Systeme für die moderne Kommunikation und Datenhaltung in der Medizin zum Tragen kommen.“