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„Luthers Leiden“ im Dentalmuseum - Sonderausstellung zeigt die Zahnmedizin im 16. Jahrhundert

Zahnarztpraxis aus der Zeit um 1530, nachgestaltet aus verschiedenen bildlichen Darstellungen aus dem 16. Jahrhundert, und Werbetafel. Wie heute die Schilder an den Häusern, wurden damals von den reisenden Behandlern solche Fahnen verwendet, um ihre "Künste" an den Mann zu bringen. Da allein die "Zahnheilkunde" nicht ausreichte, bot dieser Behandler auch Mittel gegen Bauchweh, gegen die Würmer, Läuse und natürlich gegen Zahnweh an, das meist mit der Zange behoben wurde.

Hand hoch, wer schon wusste, dass Amalgam zuerst 1513 beschrieben wurde oder dass Gutenberg und Luther die erste Wissensrevolution einleiteten? Dies und vieles mehr kann man auf einem Rundgang durch die Ausstellung "Luthers Leiden und die Medizin im 16. Jahrhundert, Aufbruch in die Moderne" des Dentalhistorischen Museums in Zschadraß/Sachsen erfahren.

Noch bis zum 30. November können Besucher auf über 200 Quadratmetern anhand von Exponaten aus dem 16. Jahrhundert den Weg der (Zahn)medizin vom Mittelalter in die Moderne nachgehen. Das Museum selbst beschreibt die Ausstellung als echten Geheimtipp, deren Umsetzung sich mangels Förderung und Unterstützung alles andere als einfach gestaltete. 

Es ist die einzige Lutherausstellung, die die Besucher weitestgehend in die Zeit Luthers zurückholt und eindrucksvoll veranschaulicht, welche medizinische Hilfe damals möglich war und dass genau diese Epoche der Aufbruch in die Moderne war. Neben Martin Luther war auch Johannes Gutenberg an dieser ersten Wissensrevolution beteiligt, dessen Erfindung des Buchdrucks um 1450 half, Wissen in großem Maße und bezahlbar zu verbreiten.

Alle Bilder auf dieser Seite wurden uns freundlicherweise vom Dentalhistorisches Museum e.V. zur Verfügung gestellt.

Zinnfigurengruppe, eine Darstellung aus dem ersten Buch zur Zahnheilkunde, die "Zene Artzney" von 1530, in Form eines Holzschnittes abgebildet und in Zinn um 1970 nachgeformt. Hersteller unbekannt.

Blick in die "Luthereiche", ein Synonym. Die Eiche steht für Gesundheit und es wurden bereits hunderte sogenannte "Luthereichen" gepflanzt. In dieser Eiche sind die Leiden Luthers wie die Thesen angenagelt. Aus dieser führen zwei Wege, zum einen in die Medizin des 16. Jahrhunderts, zum anderen in die Zahnmedizin dieser Zeit, um einen Kontext zur Zeit Luthers herzustellen und zu verdeutlichen, wie ihm bei seinen vielen Leiden geholfen werden konnte.

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