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Über den zahnärztlichen Berufseinstieg - Part II

Zahnarzt Björn Bierlich unterhält sich in drei Beiträgen mit dents.de und zahniportal.de und berichtet über seine Erfahrungen. Zwischen den Zeilen gibt es für die eine oder den anderen Ratschläge.

Über den zahnärztlichen Berufseinstieg
und die guten Gründe zur Gründung, oder etwa nicht?

Wir haben den Praxisübernehmer Björn Bierlich in Charlottenburg besucht und mit ihm über seinen beruflichen Weg gesprochen. In diesem Artikel lest ihr über den ersten Teil der Gespräche und heute haben dents.de und zahniportal.de ihm weitere drei Fragen gestellt.

Wie selbstständig ist man, wenn man sich unternehmerisch selbstständig macht? Also, wie frei ist man wirklich?

 

Die gewonnene Freiheit im unternehmerischen Sinne wird mindestens im gleichen Umfang durch neue Abhängigkeiten und Fesseln, sei es durch KZV, eine überalterte GOZ oder eine „Leitlinienmentalität“, kompensiert. Wenn man ehrlich ist, ist es eher das Gefühl der Freiheit und insbesondere der Selbstverantwortung, welches einen anspornt. Die objektive Menge an Freiheit wird wohl insbesondere in der Startphase im Privatleben sinken.

 

Wir fragen in ein paar Jahren nochmal nach, aber wie informierst du dich über neue Technologien und wie implementierst du sie in deiner Praxis?

 

Netzwerk, Netzwerk, Netzwerk. Wir sind in Deutschland in den Ballungsräumen in einem kompetitiven Markt, was das angeht. Technologischer Vorsprung ist ein wichtiger USP, um behaupten zu können. Versorgungsstandard á la BEMA oder ein veraltetes Praxiskonzept haben nur eine eingeschränkte Erfolgsaussicht auf einem Markt mit stark diversifizierten Patientenansprüchen. Individualisierung und Nischen sind hier das A und O. Auf die Fachgesellschaften zu warten und Wissen für seine Praxis dort abzuschöpfen ist sicherlich ein probater Weg, jedoch auch ein langatmiger und langsamer. Über den deutschen Tellerrand zu schauen lohnt sich. Wenn man sich auf Fortbildungen in Südkorea, Hongkong oder Nordamerika umtreibt, stellt man fest, dass es ganz unterschiedliche Paradigmen und Sichtweisen gibt. Die Zähne sind nicht überall verschieden und reagieren hinter deiner Landesgrenze anders. Ergo: Es gibt nicht immer ein Richtig oder Falsch. Legt die Scheuklappen ab, schaut nach links und rechts und entwickelt daraus euer eigenes Konzept. Vielleicht finden sich Teile davon ja zufällig bald in einer neuen Leitlinie. Gerade in Bereichen wie der Nachhaltigkeit kann man sich einen digitalen Vorsprung sichern.

 

Du warst auf der IDS. Wie ist dein Eindruck? Hat es dir etwas gebracht?

 

Shoppen kann man mittlerweile auch remote auf der IDS. Das Netzwerken jedoch geht am besten persönlich, genau das ist der Game-Changer. Daher ist der Besuch immer seinen Aufwand wert. Ich bin Zahnarzt, weil mir der persönliche Kontakt mit Menschen Spaß macht. Außerdem ist es immer eine Herausforderung für das eigene Geschick im Handel. Ich bin jetzt stolzer Besitzer von neuen digitalen Technologien und erst die nächsten Wochen der Einarbeitung werden zeigen, ob es mir wirtschaftliche Vorteile gebracht hat. Try and Error, wie das halt so ist.

 

Wir freuen uns auf das nächste Gespräch und bedanken uns für die klaren Worte!

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