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70 Prozent für die junge Generation und alles für die freie Arzt-Patienten-Beziehung

Bild: Freerangestock / Jack Moreh

FVDZ-Vorstand präsentiert seine Ziele

| Mit zwei Hauptzielen startet der von der Hauptversammlung (HV) neu gewählte Bundesvorstand des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ) in die neue Amtszeit: Extern gelte es, die freie Arzt-Patienten-Beziehung zu verteidigen – auch bei einer drohenden „Bürgerversicherung“, intern will der Verband seine erfolgreiche Nachwuchsarbeit noch stärker forcieren.

„70 Prozent der Energie unseres Verbandes wird in die Förderung der jungen Generation fließen“, kündigte der FVDZ-Bundesvorsitzende Harald Schrader am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung des Geschäftsführenden Bundesvorstandes (GV) an. Dazu zähle nicht nur das inzwischen satzungsmäßig fest im Verband verankerte Studierendenparlament. Auch den jungen angestellten Zahnärztinnen und Zahnärzten und allen neu Niedergelassenen werde der Verband mit Beratung und Förderung zur Seite stehen, um den jungen Leuten „Lust auf Freiberuflichkeit zu machen“ und sie auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu unterstützen.

Die Hauptversammlung des Freien Verbandes hatte am Samstag in Bonn neben Schrader als Bundesvorsitzenden auch Dr. Gudrun Kaps-Richter als seine Stellvertreterin bestätigt. Neu in den GV wurde Dr. Christian Öttl gewählt, der Dr. Peter Bührens ablöst.

Für sie seien die freie Arzt-Patienten-Beziehung und die freie Therapiewahl unabdingbar, erklärte Kaps-Richter in Berlin. „Diese – egal wie die Koalitionsverhandlungen sich entwickeln werden – müssen erhalten bleiben.“ Dafür werde sich der Verband ebenso einsetzen wie für den Erhalt der freien Berufswahl.

Aufgabe des Freien Verbands werde es sein, den Kolleginnen und Kollegen noch stärker als bisher die Auswirkungen einer Bürgerversicherung auf ihre Praxis zu erläutern, betonte Öttl. Dabei gehe es nicht darum, „dass wir eine Blockadepolitik fahren“, sondern darum, sich für eine „freie Vertragsgestaltung einzusetzen“, damit Zahnärztinnen und Zahnärzte auch in Zukunft für ihre Patienten „eine Besserversorgung abrufen können und nicht nur eine Basisversorgung“. Am Ende müsse der mündige Bürger als Patient frei wählen können, welche Versorgung er wünsche, statt dass die Politik ihm vorschreibe, was er im Mund haben dürfe.

Schrader rief Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung auf, die von der HV geforderte „Task Force Gebührenordnung“ zeitnah einzurichten. Alle Ideen, die in den verschiedenen Organisationen bereits erarbeitet worden seien, müssten gesammelt und zusammengeführt werden, damit die Zahnärzteschaft der Politik konkrete Forderungen und Konzepte auf den Tisch legen könne.

Auch das Studierendenparlament (StuPa) des FVDZ präsentierte in Berlin seine aktuell wichtigsten Anliegen. Diese seien neben der neuen Approbationsordnung und der finanziellen Lage der Zahnmedizinstudierenden vor allem die Aufarbeitung der teilweise extremen psychischen Belastung im Studium, sagte StuPa-Pressesprecher Felix Behnke. Das StuPa habe bereits eine Arbeitsgruppe „Mental Health“ gegründet, die den in dieser Hinsicht an einigen Universitäten zu beobachtenden Missständen entgegentreten wolle, etwa Dozenten, die Studierende persönlich herabwürdigen. „Das können wir uns als Studierende nicht bieten lassen“, sagte Behnke. Eine weitere Arbeitsgruppe arbeite daran, bei der Versorgung mit Materialien durch Dentaldepots für Preistransparenz zu sorgen. „Das ist uns bislang mittelmäßig gelungen“, räumte Behnke ein, weshalb die Studierenden die Hauptversammlung des FVDZ um Unterstützung gebeten hätten. Ein entsprechender Antrag war einstimmig angenommen worden.