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Nikotinkonsum verringert Haltbarkeit von Füllungen

Kassenzahnärztliche Vereinigung Nordrhein (KZVNR)

Dass Rauchen große Gefahren für die Mundgesundheit mit sich bringt, ist wissenschaftlich belegt. Ein Forscherteam der Universität Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania hat jetzt herausgefunden, dass der Konsum von Nikotin auch die Haltbarkeit von Füllungen negativ beeinflusst. Dies gilt ebenso für den Konsum von Alkohol.

 Ihre im Fachmagazin Frontiers in Medicine veröffentlichte Untersuchung belegt, dass zwei Jahre nach einer Füllungstherapie bei Personen mit einem erhöhten Nikotin- oder Alkoholkonsum die Füllungen eher brüchig werden oder ausfallen. Dies geschieht unabhängig vom verwendeten Füllungsmaterial. Neben dem jeweiligen Zahnhygieneverhalten, der Art und dem Material der Füllung hat also auch der persönliche Lebensstil eine deutliche Auswirkung auf die Haltbarkeit von Füllungen.

Bisher war vor allem bekannt, dass Nikotinkonsum das Risiko für Parodontitis und Zahnverlust erhöht. Auch hierzu gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse. In einer aktuellen Studie von Zahnmedizinern der Charité Berlin, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel haben Forscher die Zahl der Parodontitisfälle weltweit berechnet, die auf Zigaretten zurückzuführen ist. Danach verursacht Rauchen 40 Millionen schwere Parodontitis-Fälle in aller Welt. Die Studie wurde im Journal of Clinical Periodontology veröffentlicht. Die Wissenschaftler, darunter Prof. Dr. Christof Dörfer, der auch Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie ist, konnten nachweisen, dass insbesondere Männer mittleren Alters eine Parodontitis aufgrund von Rauchen aufweisen.

Zwischen den einzelnen Ländern gibt es dabei signifikante Unterschiede. In Deutschland sind rund zehn Prozent der Parodontitisfälle auf Zigaretten zurückzuführen, während dieser Prozentsatz beispielsweise in Spanien, aber auch in vielen Ländern Afrikas deutlich geringer ausfällt. Die Forscher schätzen Rauchen als einen „zentralen Risikofaktor für Parodontitis“ ein, der insbesondere bei jüngeren Menschen besonders hoch ist. Für die Studie wurden Daten aus einem umfänglichen Pool für insgesamt 186 Länder berechnet.