Die DG PARO bringt vier neue S3-Leitlinien auf den Weg
Die DG PARO als federführende Fachgesellschaft hatte im März 2017 in Absprache mit der DGZMK die Leitlinien angemeldet, um ihren Mitgliedern verlässliche Handlungsempfehlungen für die tagtägliche parodontologische Arbeit in der Praxis zu liefern. Die Leitung und Organisation dieses Vorhabens oblagen dem Leitlinienbeauftragten PD Dr. Moritz Kebschull (Bonn) und dem DG PARO Präsidenten Prof. Christof Dörfer (Kiel).
Insgesamt wurden folgende vier S3-Leitlinien erstellt:
Leitlinie 1:
Häusliches mechanisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis
PD Dr. C. Graetz, PD Dr. K. El-Sayed, Dr. S. Sälzer, Prof. C. Dörfer
Leitlinie 2:
Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis
Prof. T. Auschill. Dr. S. Sälzer, Prof. N. Arweiler
Leitlinie 3:
Subgingivale Instrumentierung
PD Dr. M. Kebschull., Dr. L. Hierse, Prof. H. Jentsch
Leitlinie 4:
Adjuvante systemische Antibiotikagabe bei subgingivaler Instrumentierung im Rahmen der systematischer Parodontitistherapie
Dr. Y. Jockel-Schneider, PD Dr. B. Pretzl., Prof. U. Schlagenhauf, Prof. B. Ehmke
S3-Leitlinien stellen die höchste Qualitätsstufe der Entwicklungsmethodik dar, bei denen eine systematische Recherche, Auswahl und Bewertung wissenschaftlicher Evidenz zu den relevanten klinischen Fragestellungen erfolgt und weiterführend jede sich daraus ergebende Empfehlung im Rahmen einer strukturierten Konsensfindung unter neutraler Moderation diskutiert und abgestimmt wird.
Die intensive Auseinandersetzung mit den systematischen Analysen und Empfehlungen, welche im Vorfeld des Treffens angefertigt und unter den mehr als 50 Teilnehmern der Konferenz verschickt wurden, fand über 3 Tage hinweg im Kloster Seeon bei München statt. Frau Prof. Ina Kopp, Leiterin des AWMF-Instituts für Medizinisches Wissensmanagement, begleitete und moderierte die Konferenz. Neben den jeweiligen Leitlinienteams waren Vertreter von 15 Fachgesellschaften sowie der BZÄK und KZBV vor Ort.
Diese Leitlinien sollen den Anwendern eine Entscheidungshilfe zur Auswahl geeigneter Methoden für das Biofilmmanagement und der subgingivalen Instrumentierung im Rahmen der systematischen Parodontitistherapie geben sowie den Patienten, die parodontologischen Rat suchen, über den aktuellen Stand auf diesem Gebiet informieren. Die Leitlinien können die Grundlage für eine verbesserte Versorgungsqualität darstellen.
Die Fertigstellung der vier Leitlinien ist zum Ende des Jahres geplant. Die Leitlinien werden in der dentalen und ärztlichen Fachpresse veröffentlicht und in digitaler Form zum Download auf den Seiten der DGZMK, AWMF und DG PARO zur Verfügung stehen. Zusätzlich wird es Patientenversionen der Leitlinien geben.