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Mehr Verständnis und Präsenz für die Freien Berufe in Europa

Bildquelle: Created by Freepik

Am Freitag fand in Rom eine Konferenz des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) zur Zukunft der Freien Berufe in Europa statt. Auf dieser wurde ein „Europäisches Manifest der Freien Berufe“ vorgestellt, an dem die

Bundeszahnärztekammer (BZÄK) beteiligt war. In das Manifest flossen Vorüberlegungen ein, die der Dachverband der europäischen Zahnärzte (CED) entwickelt hatte.

Aktuell stehen die Freien Berufe vor großen Herausforderungen: Bewährte Regeln, die dem Schutz von Verbrauchern und Patienten dienen, werden unter ökonomischen Erwägungen als Hindernis für mehr europäisches Wirtschaftswachstum gesehen. Besonders deutlich wird dies im sog. Dienstleistungspaket und dem darin enthaltenden Richtlinienentwurf für einen Verhältnismäßigkeitstest von neuem Berufsrecht.

„Wir brauchen endlich ein Verständnis in Europa darüber, was Freie Berufe besonders macht – und welche gesellschaftliche Sonderstellung sie haben“, so BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel. Nur so können wir uns in laufenden EU-Gesetzgebungsverfahren, wie dem Dienstleistungspaket, Gehör verschaffen“, so Engel weiter. „Berufliche Regeln sind kein Selbstzweck. Sie dienen vor allem dem Schutz von Patienten und Mandanten. Eine jüngst veröffentlichte wirtschaftswissenschaftliche Studie der Universität Düsseldorf zeigt zudem, dass diese Regeln auch aus ökonomischen Gründen sinnvoll sind.“

Das Manifest arbeitet die Kriterien heraus, die einen Freien Beruf definieren: Dazu gehören die eigenverantwortliche und fachlich unabhängige Erbringung von Dienstleistungen auf Grundlage einer hohen Qualifikation, eines besonderen Berufsethos und eines Systems der beruflichen Kontrolle, z.B. Kammern. Denn bislang fehlt ein einheitliches Verständnis zur Begrifflichkeit Freier Berufe in Europa, diese werden oft mit anderen Berufen in einen Topf geworfen.