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Starke Milchzähne erhalten - damit fängt alles an!

Bildquelle: shutterstock / MiMaLeFi

„Milchzähne muss man nicht pflegen, die fallen sowieso wieder heraus“, so der Volksmund. Aber: Das ist ein Irrglaube!

Denn: „Kinder brauchen gesunde Milchzähne, um richtig kauen und sprechen zu lernen. Die Milchzähne sind Platzhalter für die bleibenden Zähne und sorgen für ein geregeltes Gebisswachstum“, informiert Dr. Martina Walther, Vorstand Prävention der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein.

Werden Milchbackenzähne kariös und fallen zu früh aus, bekommen die Kinder Schluck- und Verdauungsprobleme, weil die Nahrung nicht genug zerkleinert werden kann. Die bleibenden Zähne kippen, wachsen schief in den Mund und versperren nachwachsenden Zähnen den für sie eingerichteten natürlichen Freiraum. „Ganz schlimm sind aber die Zahnschmerzen, die nicht nur die Kinder belasten, sondern das gesamte Familienleben nicht nur tags, sondern auch nachts“, so Walther. 

Fallen die Milchschneidezähne zu früh heraus, können die Kinder bestimmte Laute nicht gut aussprechen, lispeln und können dadurch unnötig stigmatisiert werden. Logopäden müssen dann die sprach-lichen Folgeschäden der Milchzahnkaries mit Schluck- und Sprech-übungen aufwendig beseitigen.  
Frühe gezielte Vorsorge – also gründliche Zahnpflege, gesunde Er-nährung und halbjährliche Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt – ist die Grundlage für die Vermeidung frühkindlicher Karies mit allen negativen Folgeschäden. Kostspielige kieferorthopädische Maß-nahmen können so frühzeitig verhindert werden.

In Schleswig-Holstein arbeiten deshalb die Zahnärztinnen und Zahnärzte mit den Gynäkologen bereits seit einigen Jahren Hand in Hand, um die Zahngesundheit der Kleinkinder und deren Mütter zu fördern. „Nach Feststellen der Schwangerschaft wird den werdenden Müttern der Zahnärztliche Kinderpass von den Gynäkologen zusammen mit dem Mutterpass ausgehändigt. Er gibt den Müttern und Vätern nicht nur Informationen über die elementaren Fakten für die Zahngesundheit ihres Kindes, sondern auch für ihre eigene Mund- und Zahngesundheit“, so Walther. 

Dieses Präventionskonzept hat sich in den letzten Jahrzehnten für Jung und Alt durchgesetzt. Dazu verweist Dr. Michael Brandt, Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, auf die Ergebnisse der letzten bundesweiten Mundgesundheitsstudie DMS V des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) 2016. „Die Studie beweist eindrucksvoll: Immer mehr Menschen werden mit immer mehr eigenen gesunden Zähnen immer älter.“  

Die Herausforderungen durch gesellschaftliche Entwicklungen wie soziale Situationen, Migration, ungesunder Stress und chronische Allgemeinerkrankungen ändern sich, das Ziel aber bleibt: „Prävention ein Leben lang!“
Starke Milchzähne zu erhalten, damit fängt alles an!