Diagnose basierte Individualprophylaxe (DIP) Patienten: Erwachsene und Senioren
Dieser in der Zahnarztpraxis durch die „professionelle Zahnreinigung“ umgesetzte mechanistisch-lokalistische Ansatz berücksichtigt jedoch in keinster Weise die Faktoren, welche die Plaquebildung maßgeblich beeinflussen. Dies sind neben den klinisch zu erhebenden Risikoparametern (z.B. kauaktive / nicht kauaktive Ernährungsgewohnheiten, Substratangebot, Fluoridangebot, Hygienestatus) subklinische Faktoren, die nur im Rahmen einer erweiterten Diagnostik zu ermitteln sind. (Anzahl plaquebildender Bakterien, ökologisches Gleichgewicht des Mikrobioms, pH Wert, Sekretionsrate, Pufferkapazität.)
Erst durch die Ermittlung klinischer und subklinischer Risikofaktoren wird eine umfassende diagnostische Beurteilung möglich. Präventive Leistungen werden nicht mehr unspezifisch, sondern auf Basis einer Diagnose geplant und durchgeführt. Die Individualprophylaxe wird so zu einer diagnose-basierten Individualprophylaxe (DIP).
Das Seminar erklärt den wissenschaftlichen Hintergrund, den Stellenwert und die Durchführung der subklinischen Diagnostik im Rahmen eines präventiven Handlungskonzeptes bei erwachsenen Patienten und Senioren. Anhand von Verlaufskontrollen wird aufgezeigt, dass nur eine diagnose-basierte Individualpropylaxe (DIP n. Prof. Zimmer) die Voraussetzung für eine ursachengerechte Betreuung der Patienten darstellt. Die Veränderungen im Mikrobiom Mundhöhle über die Zeit im Rahmen einer professionellen Betreuung können so durch konsekutive Ermittlung der Risikofaktoren rechtzeitig – vor Eintreten eines Schadens – diagnostiziert werden.