Diagnose basierte Individualprophylaxe (DIP) Patienten: Kinder und Jugendliche
Erst durch eine Diagnostik subklinischer Risikofaktoren können wir objektivierbar nachweisen, ob die klinisch gesunde Situation nur ein Übergangsstadium ist oder ein Resultat der Abwesenheit von Risikofaktoren. Ein Hauptrisikofaktor in der Altersklasse 0 bis 4 Jahre ist der Nachweis des kariesrelevanten Keimes und meist einer der Erstbesiedler der kindlichen Mundhöhle: Streptococcus mutans. Ein Nachweis dieses Keimes im frühkindlichen Alter bestimmt den Betreuungsbedarf und die Auswahl der therapeutischen Maßnahmen.
Eine frühzeitige Bestimmung der Keime in der Mundhöhle des Kindes gestattet so eine konsekutive Überwachung der Entwicklung des Mikrobioms. Veränderungen des in einer Homöostase befindlichen Biofilms hin zu einem dysbiotischen Biofilm können so rechtzeitig – vor Eintreten eines Schadens – diagnostiziert werden. Dies ist insbesondere wichtig beim Eintritt in die Pubertät oder vor Beginn einer kieferorthopädischen Behandlung.
Das Seminar erklärt den wissenschaftlichen Hintergrund, den Stellenwert und die Durchführung der subklinischen Diagnostik im Rahmen eines präventiven Handlungskonzeptes. Anhand von Verlaufskontrollen wird aufgezeigt, dass nur eine diagnose basierte Indivdiualpropylaxe (DIP, n. Prof. Zimmer) die Voraussetzung für eine ursachengerechte Betreuung der Patienten darstellt.