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Ein Zahnarzt für Afrika

Seit acht Jahren fliegt der Stuttgarter Zahnarzt Dr. Gerd Hase jedes Jahr nach Kenia, um den Verein Dentists for Africa tatkräftig dabei zu unterstützen, die Zahngesundheit in dem afrikanischen Land nach vorne zu bringen. Nach einem Gespräch mit seinem engagierten Kunden hat sich das Bad Kreuznacher Softwarehaus EVIDENT spontan zu einer Spende von 1.000 Euro an den Verein entschlossen.

Frage: Wie kamen Sie auf das Projekt?

Dr. Gerd Hase: Ich wollte 2009 mein kenianisches Patenkind kennenlernen. Die Zustände in einem Krankenhaus dort fand ich besorgniserregend und ich wollte daran etwas ändern. Im Internet fand ich Dentists for Africa – und seit 2010 bin ich einmal im Jahr für ein paar Wochen dort.

Um was zu tun?

Zusammen mit kenianischen Kollegen und Studenten behandle ich Patienten. In Schulen untersuchen wir die Kinder, denen wir auch Prophylaxe demonstrieren. Und ich helfe dabei, einheimische Behandler in Seminaren in neuen Techniken weiterzubilden.

Wo haben Sie Ihre Praxis?

Vor allem in sogenannten Dental Units. Das sind Behandlungseinheiten, die an einige Krankenhäuser oder an Einrichtungen der Franziskaner-Schwestern angegliedert sind. Aber auch unter freiem Himmel.

Wer sind Ihre Patienten?

Erwachsene aus der jeweiligen Region, natürlich auch Kinder, zum Beispiel die untersuchten Schüler nach ihrem Unterricht. Für die bedeutet das eine etwa achtstündige Abwesenheit von Zuhause. Und weil sie weder Pausenbrot noch Schulessen erhalten, sorgt der Verein für ein kleines Mittagessen.

Was erleben Sie mit den Menschen in Kenia?

Sie sind unglaublich dankbar, da geht einem das Herz auf. Der Empfang ist jedes Mal so herzlich, dass ich fast schon das Gefühl habe, nach Hause zu kommen. Die Patienten warten stundenlang mit viel Geduld und Dankbarkeit, weil sie wissen, dass sie gut behandelt werden. Das Motto in Kenia lautet pole pole, immer mit der Ruhe.

Sie bekommen kein Honorar. Was gibt Ihnen dieses Engagement?

Die Arbeit in Afrika erfüllt, erdet, gibt Sinn und macht auch demütig. Denn wer in Europa geboren ist, kann sich glücklich schätzen, nicht nur was das Medizinische angeht.

Wie ist die zahnärztliche Versorgung in Kenia?

Es gibt viel zu wenige Zahnärzte, um die Bevölkerung wenigstens einigermaßen zu versorgen und die angehenden Mediziner auszubilden. Auch was das Equipment angeht, fehlt es an allen Ecken und Enden. Wie in allen anderen afrikanischen Ländern ist es sehr problematisch.

Wie hilft der Verein noch?

Neben seinem zahnmedizinischen Engagement betreibt Dentists for Africa auch soziale Projekte wie Patenschaften und eine Witwenkooperative, alles in nachhaltiger Kooperation und auf Augenhöhe mit kenianischen Projektpartnern.

Wie können Zahnmediziner, ZMF oder Zahntechniker helfen?

Sie können durch eine Teilnahme an einem Hilfseinsatz etwas Gutes tun und ihren Horizont erweitern. Natürlich sind Spenden immer willkommen, auch in Form von Edelmetall.