Im Gedenken an Dr. Dr. Jürgen Weitkamp: Er liebte die Gipfel
"Wie die Bundeszahnärztekammer mitteilt, ist Dr. Dr. Jürgen Weitkamp in der Nacht auf den 30. Januar 2025 verstorben. Jürgen Weitkamp war in der Zeit von 1990 bis 2000 Mitglied des Vorstandes der BZÄK und von 2000 bis 2008 ihr Präsident, anschließend Ehrenpräsident der BZÄK.
Nach seinem Studium der Medizin an den Universitäten Marburg, Kiel, Berlin und Mainz und einem Postgraduate-Studium an der University of Michigan ließ er sich in seiner Praxis in Lübbecke nieder.
Als Präsident der Bundeszahnärztekammer hat er die Prävention forciert, die Fortbildung reformiert, die Standespolitik professionalisiert, den Nachwuchs gefördert und zahlreiche Initiativen angestoßen. So gründete er unter anderem das „Consilium unabhängiger Wissenschaftler“, den „Senat für privates Leistungs- und Gebührenrecht der BZÄK“ und implementierte den Deutschen Zahnärztetag. Zahlreiche Ehrungen wurden ihm zuteil, so war er unter anderem Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland.
Weitkamp war zudem langjähriger Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe und war auch in der KZV Westfalen-Lippe aktiv. Bei der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) war er unter anderem Vorsitzender der Vertreterversammlung." (zm-online)
Die junge Zahnmedizin blickt zurück auf mehr als 20 Jahre enger Zusammenarbeit mit Jürgen Weitkamp - auch wenn es in den autobiographischen Notizen von 2018 heißt: "Der erste Kontakt war etwas holprig. Was es denn mit dieser Zufriedenheitsstudie auf sich habe, wollte Jürgen Weitkamp telefonisch von Jan-Philipp Schmidt wissen. Die Frage hatte einen leicht kritischen Unterton für den damaligen Vorsitzenden des Bundesverbandes der Zahnmedizinstudierenden in Deutschland e.V. (bdzm). Mit über 1.500 jeweils 30minütigen Interviews hatte der bdzm in einer bundesweiten erstmaligen Evaluierung erkundet, wie die Zahnmedizinstudierenden ihr Studium, die universitären Bedingungen und beruflichen Perspektiven beurteilen. 2004 war dieses Projekt gestartet, 2005 die ersten Ergebnisse veröffentlicht worden. Und nun interessierte sich der Präsident der Bundeszahnärztekammer für die Studie. Denn eine derartige Erhebung war in Größe und Aufwand ein Novum. Und eigentlich, so sah man es wohl in Berlin, wären dafür eher die BZÄK oder die KZBV zuständig gewesen und die sahen durch die Initiative des bdzm so etwas wie ihre Daten- und Deutungshoheit über die Situation des zahnmedizinischen Nachwuchses in Frage gestellt."
In jedem Fall führte die ZuZa 2005 zu viel persönlichem Austausch und zu gegenseitigem Respekt. Denn 2008, im letzten Präsidentschaftsjahr von Jürgen Weitkamp, wurde ein Vier-Augen-Gespräch zwischen uns zur Initialzündung der Gründung des Bundesverbandes der zahnmedizinischen Alumni in Deutschland e.V. (BdZA): Jürgen Weitkamp gründete am 23. Januar 2009 in Berlin mit uns gemeinsam den BdZA und unterstützte den Verband als Ehrenmitglied und Träger des ALUMNI-Preises 2011 über all die vielen Jahre tatkräftig und unermüdlich.
Für mich persönlich war Jürgen Weitkamp nicht nur Leitfigur und berufspolitisches Vorbild, sondern auch unschätzbarer Ratgeber und väterlicher Freund in allen Verbands- und Lebenslagen.
Die jungen Zahnmediziner und ich werden Jürgen Weitkamp sehr vermissen und drücken seiner Familie unser tiefes Mitgefühl aus. Das Andenken an Jürgen Weitkamp bewahren wir nicht nur im Herzen, denn seine standespolitische Maxime war: Was wir nicht selber regeln, regeln andere für uns!
ZA Jan-Philipp Schmidt MOM
ehemaliger Vorsitzender von bdzm & BdZA
https://www.zm-online.de/news/detail/in-stillem-gedenken-an-dr-dr-juergen-weitkamp
https://www.zm-online.de/news/detail/was-wir-nicht-selber-regeln-regeln-andere-fuer-uns
"Er liebt die Gipfel" - Jürgen Weitkamp - Biografische Notizen - ISBN: 978-3-00-060232-0