Kritische Wartezimmerkampagne zur Bundestagswahl: Befragt die Kandidaten zur Gesundheitspolitik!
„Wir fordern einen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik, mehr Zeit für unsere Patienten und eine solide Finanzierung der ambulanten Medizin in Deutschland“, sagte Dietrich am Dienstag in Essen. „Es kann nicht sein, dass die Krankenkassen sich weiter als Sparkassen der Republik gerieren und bei steigenden Rücklagen nur noch 15 Prozent ihrer Ausgaben in die ambulante Medizin investieren.“
Überschäumende Bürokratie, Budgets und niedrige Behandlungspauschalen machten es den Ärzten immer schwerer, ihre Patienten so zu behandeln, wie diese es bräuchten. Die Freie Ärzteschaft will das Thema Gesundheit daher mittels einer kritischen Patienteninformation in die Wartezimmer der Arztpraxen tragen und die Patienten ermutigen, den Bundestagskandidaten in ihrem Wahlkreis mit Fragen auf den Zahn zu fühlen. „Jeden Tag sitzen deutschlandweit Millionen Patienten in den Wartezimmern. Für sie ist Gesundheit ein wichtiges Thema und sie können vor der Wahl die richtigen Fragen stellen“, sagt FÄ-Vize Dr. Silke Lüder.
Etwa: Warum steht für jeden einzelnen Patienten im heutigen System so wenig Zeit zu Verfügung? Wofür müssen die Haus- und Fachärzte jeden Tag stapelweise Papiere ausfüllen? Warum sollen alle Krankheitsdaten mithilfe der elektronischen Gesundheitskarte online gespeichert werden, obwohl sie niemand vor Hackern schützen kann? Und ist die Rendite von IT- und Medizinkonzernen wichtiger als die Existenz einer guten Arztpraxis um die Ecke? FÄ-Vize Dr. Silke Lüder betont: „Die Haus- und Facharztpraxen sichern die medizinische Betreuung der Bevölkerung. Sie bilden das Rückgrat der ambulanten Medizin in Deutschland. Die niedergelassenen Ärzte behandeln mehr als 90 Prozent aller Krankheitsfälle.“ Gute Medizin sei nur mit Therapiefreiheit, angemessener Finanzierung und der Wahrung der Schweigepflicht zu leisten.