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Digitalisierung im Gesundheitswesen: Mehr Chancen für Patienten

Bild: ThinkStock-480322628

Aus Sicht der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) eröffnet die Digitalisierung des Gesundheitswesens viele Gelegenheiten für eine bessere medizinische Versorgung, wenn die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten ernst genommen werden. Anlässlich des ersten von der Bitkom ausgerichteten Digitaltags nehmen Vertreter der UPD in kurzen Videobotschaften Stellung zu Digitalisierungsthemen im Gesundheitswesen wie der elektronischen Patientenakte und der Videosprechstunde.

Die außergewöhnlichen Umstände durch die Corona-Pandemie haben dem Digitalisierungsprozess im Gesundheitssystem einen zusätzlichen Schub gegeben. Im Rahmen des Digitaltags beziehen Vertreter der Unabhängigen Patientenberatung in kurzen Videostatements Stellung zu den Chancen durch die Digitalisierung für Patienten und Ärzte. „Die aktuelle Corona-Krise hat gezeigt, dass ein Mehr an Digitalisierung möglich ist, und dieses Mehr an Digitalisierung von Patientinnen und Patienten gewünscht wird“, bekräftigt Thorben Krumwiede, Geschäftsführer der UPD.

„Ratsuchende wenden sich mit Fragen an uns wie: ‚Wozu brauche ich die elektronische Patientenakte?‘ Oder: ‚Wie finde ich mich im Dschungel der vielen Gesundheits-Apps zurecht?‘ Oder: ‚Wo gibt es überhaupt gute Gesundheitsinformationen im Internet?‘“, berichtet Krumwiede und unterstreicht: „Mit diesen Fragestellungen sind die Ratsuchenden bei der UPD gut aufgehoben. Wir werden auch in der Zukunft über Neuerungen in der Digitalisierung informieren und Patientinnen und Patienten beraten.“

Ein digitales Instrument, das durch Corona an Relevanz gewonnen hat, ist die Videosprechstunde: Der Patient muss nicht mehr in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, sondern kann diesen auch per Video konsultieren. Von Ausnahmen wie psychotherapeutischen Erstterminen abgesehen, sind Sprechstunden per Video grundsätzlich möglich. Erforderlich sind nur eine funktionierende Internetverbindung sowie ein internetfähiges Gerät mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher. „Insgesamt bietet die Videosprechstunde große Möglichkeiten im Gesundheitswesen, zum Beispiel bei langen Distanzen einen Arzt- und Patientenkontakt zu gewährleisten, oder aber wenn der Patient nicht in der Lage ist, in die Praxis zu kommen“, sagt Heike Morris, juristische Leiterin der UPD. Über weitere Aspekte informiert die UPD mit einem Merkblatt auf ihrer Webseite.

Anfang nächsten Jahres steht für die Mitglieder der meisten Krankenkassen eine große digitale Neuerung an: die elektronische Patientenakte (ePA). Die ePA enthält alle wichtigen Informationen über vergangene Erkrankungen und Behandlungen. Marcel Weigand, Leiter für digitale Kooperationen und digitale Transformation der UPD, erklärt dazu: „Ärzte und Kliniken können sich so schnell einen Überblick darüber verschaffen, was für Untersuchungen und Therapien bereits in der Vergangenheit durchgeführt wurden.“ Zudem kann der angehängte Medikation- und Notfallplan gefährliche Wechselwirkungen vermeiden. „Die elektronische Patientenakte ist freiwillig, keiner muss diese anlegen lassen oder nutzen. Sich darüber zu informieren, schadet aber nicht“, betont Weigand.